Mein Butler, mein Geliebter von xXSasukeUchihaXx (Sebastian x Ciel) ================================================================================ Kapitel 10: Ungewöhnliche Einladung! ------------------------------------ "Ciel... Die heutige Post ist soeben eingetroffen" berichtete der Butler, während er die Tür zum Arbeitszimmer hinter sich schloss und mit einem Tablett in der rechten Hand zum Schreibtisch ging. Der erste Brief seit einer gefühlten Ewigkeit, dachte sich Sebastian und senkte das silberne Tablett, damit sein junger Herr den Brief an sich nehmen konnte. In den letzten Tagen war nichts Außergewöhnliches geschehen, nur ihr Verhältnis zueinander war ein wenig vertraulicher geworden. Ja, Ciel gewöhnte sich allmählich an die Tatsache, dass er von Sebastian geliebt wurde. "Arbeit?" wollte der junge Graf wissen und nahm den Brief vom Tablett. Nun, es war schon sehr lange her gewesen, seit ihre Majestät seine Hilfe in Anspruch genommen hatte, weswegen er vermutete, dass es in London relativ friedlich zuging. Als er jedoch das Briefsiegel in Augenschein nahm, hätte er am liebsten ein lautes und vor allem verzweifeltes Stöhnen von sich gegeben, doch sein Vertrauter gab ihm in jenem Moment eine Antwort. "Wenn es mir gestattet ist... Laut dem Briefsiegel zu urteilen, scheint es sich um eine Einladung zu handeln" erwiderte Sebastian, während er sich gemächlich verneigte. Ciel öffnete nach dieser Auskunft missmutig den Briefumschlag, ehe er den Brief entfaltete und die wenigen Zeilen überflog. Nach wenigen Sekunden entwich ihm dann doch ein genervtes Stöhnen, während er die Einladung zur Seite legte und seinen Kopf auf dem Schreibtisch sinken ließ. "Darf ich?" wollte Sebastian wissen, da er schon erahnen konnte, weswegen sein junger Herr den Kopf so dermaßen hängen ließ, ehe er ein zaghaftes Nicken registrierte. Mit Ciel's Erlaubnis nahm Sebastian die Einladung zur Hand und las sich nun ebenfalls die wenigen Zeilen durch. "Alicia van Goth..." murmelte der Butler nachdenklich, denn sein Gefühle sagte ihm, diesen Namen zu kennen. Einige Minuten herrschte absolute Stille im Arbeitszimmer, ehe sich Sebastian's Gesicht erhellte, da seine langwierigen Erinnerungen ihn nicht täuschen konnten. "Maria van Goth... Sie lebte vor etwa hundert Jahren glücklich mit ihrem Gatten zusammen. Sie konnte keine Kinder gebären und adoptierte daher ein asiatisches Kind. Yuuki van Goth, die Mutter von Alicia van Goth, vor etwa fünf Jahren an Herzschwäche verstorben" berichtete Sebastian nachdenklich und ließ die Einladung auf dem Schreibtisch sinken. Diese Familie besaß einen guten Ruf, gehörte dem höchsten Adelshaus an und wurde von der königlichen Familie hoch angesehen. Weswegen lud diese Familie seinen jungen Herren ein? Was steckte wirklich hinter dieser mysteriösen Einladung? Der Jüngere hob seinen Kopf wieder an, ehe er die Einladung nochmals zu sich zog. Ja, sein Butler behielt Recht, denn Alicia van Goth war wirklich die Tochter von Yuuki van Goth. Jedoch stellte sich ihm nun die Frage, warum gerade er, ein Phantomhive, bei einer so hoch angesehenen Familie, eingeladen wurde. Es musste einen triftigen Grund geben und die Vorstellung, dass dieser Ball schon heute Abend stattfinden sollte, schlug ihm auf den Magen. Vermutlich würde er auf dem Ball zum Tanz aufgefordert werden und das obwohl er kein Talent besaß. Nur den Wiener Walzer beherrschte er ein wenig und das auch nur, weil Sebastian ihm diese Schritte beigebracht hatte. Seltsam, bei dieser Erinnerung musste er unweigerlich schmunzeln, denn Ciel hatte sich wirklich dumm angestellt. "Uns bleiben noch vier Stunden bis zum Beginn des Balles, also sollten wir noch mal deine Tanzschritte durchgehen und dich anschließend festlich einkleiden" erklärte der Butler und steckte seine Taschenuhr zurück, während er den Jüngeren musterte. Ciel verzog sein Gesicht, denn am liebsten hätte er dieser Einladung keinerlei Beachtung mehr geschenkt, aber so einfach war das in seinem Fall nun mal nicht. Die Gesellschaft erwartete nun mal, dass er sich sehen ließ, auch wenn er nur für zwei Stunden bleiben würde. "Darf ich um diesen Tanz bitten, Ciel?" wollte der Schwarzhaarige wissen und hielt dem jungen Grafen seine rechte Hand auffordernd hin, nachdem er das silberne Tablett auf dem Schreibtisch abgestellt hatte. Die blauen Augen sahen erst auf die dargebotene Hand, ehe er in das leicht lächelnde Gesicht des Älteren blickte und die rot schimmernden Seen musterte, dessen Ausdruck auf ihm sanft wirkten. Gut, Sebastian versuchte ihn diesmal nicht zu ärgern und wollte tatsächlich mit ihm die Tanzschritte durchgehen. Hoffentlich bedachte sein Butler auch, dass Ciel bei einem Tanz die Führung übernehmen musste, sollte ihn wirklich ein Mädchen zum Tanz auffordern. Schließlich ergriff der junge Herr die Hand des Älteren und ließ sich um dem Schreibtisch herum führen. "Leg deine rechte Hand auf meine Brust" forderte Sebastian den Jüngeren auf, dessen Missfallen ihm deutlich ins Gesicht geschrieben war. Ja, sein junger Herr mochte das Tanzen absolut nicht und war sogar der festen Überzeugung, dass er überhaupt kein Talent dafür besaß. Diese Meinung teilte Sebastian allerdings nicht, da Ciel wirklich eine elegante Ausstrahlung beim Tanzen vermittelte. Übung machte den Meister und dessen musste sich auch der junge Graf bewusst werden. Die rechte Hand wanderte zur Brust des Schwarzhaarigen, ehe seine Linke ergriffen wurde, während er einen Blick zu seiner Hüfte wagte, auf welcher die linke Hand Sebastian's ruhte. Ein leises Seufzen entwich dem Lippen Ciel's, ehe er wieder zum Älteren aufblickte. Dessen Herz schlug unglaublich schnell und mit einem sanften Ruck wurde der Jüngere näher an den Körper Sebastian's gezogen. Nochmals tauschten sie ihre Blicke miteinander aus, ehe Ciel seine Augen gen Boden senkte, um auf seine Füße zu achten. "Ein Tanz basiert auf Vertrauen, Ciel. Sieh mir in die Augen und lasse dich von mir führen". Augenblicklich sahen die blauen Seelenspiegel wieder auf, sahen in die roten Seen des Älteren, welcher nun den ersten Schritt wagte. Wie von Sebastian vermutet, bewegte sich sein junger Herr elegant und geschmeidig, während er sich seinem vorgegebenen Rhythmus anpasste. "Vertrauen... Du bist der Einzige, dem ich bedingungslos vertrauen kann" murmelte Ciel und drehte sich, wie es sein Tanzpartner wollte, ehe er wieder an dessen Brust gezogen wurde. Diesmal viel enger, vertrauter, während die Hand auf seiner Hüfte langsam zu wandern schien. Im nächsten Moment errötete Ciel, ließ seine Stirn gegen die Brust des Schwarzhaarigen sinken und stieß ein angespanntes Seufzen aus. Was machte sein Butler nur mit ihm? Warum glitt dessen Hand hauchzart über seinen Hintern? Sebastian erwachte aus seiner Trance, in welcher er sich für einem Augenblick befunden hatte und zog seine Hand zurück. Auf seinen Wangen erschien ein rötlicher Schleier, als er sich seiner Situation bewusst wurde und löste sich von dem jungen Herren. Dieser Fehler hätte ihm einfach nicht unterlaufen dürfen, doch als Ciel zögerlich zu ihm aufblickte und er auf dessen Wangen einen leichten Rotschimmer erkennen konnte, legte er behutsam seine Hände um das hübsche Gesicht des Jungen. "Ich bitte vielmals um Verzeihung. Ich wollte dich keineswegs bedrängen, Ciel" murmelte Sebastian entschuldigend und strich mit seinen Fingerkuppen über die teils noch immer geröteten Wangen. Die blauen Augen schlossen sich, während Ciel einen leisen Seufzer ausstieß und die Hände auf seinen Wangen mit den seinen umschloss. "Es ist schon in Ordnung, Sebastian. Deine Aktion kam nur so plötzlich" entgegnete der Jüngere leise und sah seinen Butler wieder an, dessen Gesicht eine leichte Röte aufwies. Diese Regung sah er wirklich nicht oft, aber Sebastian stand die rote Farbe im Gesicht ausgezeichnet, weswegen Ciel ein leichtes Lächeln auflegte. Der Butler erwiderte dieses zaghafte Lächeln, ließ jedoch nun vom Jüngeren ab und blickte ein weiteres Mal auf seine Taschenuhr, um die Zeit zu studieren. Ihnen blieben noch drei Stunden und zwei Stunden würde die Fahrt mit der Kutsche dauern. Höchste Zeit nun seinen jungen Herren entsprechend einzukleiden, weswegen er seine Taschenuhr zurück in die Tasche steckte und dem jungen Grafen leicht durchs Haar fuhr. "Ich sollte dich nun einkleiden, Ciel". Ein leichtes Nicken war Ciel's Antwort, ehe er seinem Butler langsam folgte. Ein Glück, dachte sich der Jüngere. Sebastian würde ihn zum Ball begleiten und somit wäre er nicht allein. Nun, er wäre sicherlich nicht allein, weil mit Sicherheit auch Lady Elizabeth eingeladen wurde, aber mit ihr könne er im Moment nicht reden. Ciel hätte die Auflösung der Verlobung öffentlich machen sollen, doch nun war es zu spät und er würde unweigerlich mit Lizzy auskommen müssen. "Bedrückt dich etwas?" wollte Sebastian wissen, nachdem er seinen jungen Herren entsprechend eingekleidet hatte. Ein weißer, jedoch schlichtes Hemd beschmückte den zierlichen Oberkörper des jungen Grafen, während er eine einfache rote Fliege an dessen Kragen trug. Ein blauer, aus dünnem Stoff ausgesuchter, Mantel reichte dem Jungen bis zu den Knien und war an den Ärmeln mit einigen goldenen Verzierungen versehen. Eine schwarze Stoffhose bekleidete die Beine des jungen Herren, welcher sich nun im Spiegel betrachtete und an manchen Stellen des Stoffes zupfte. Ein seichtes Kopfschütteln war seine Antwort, denn er mochte nun nicht über sein Bauchgefühl sprechen. "Wenn mir die Bemerkung erlaubt ist... Dir steht dieses Outfit hervorragend". Ein Zylinder wurde dem Jüngeren leicht quer auf dem Kopf gesetzt, ehe Sebastian den Gehstock reichte, welcher bei Ciel nie fehlen durfte. Wortlos nahm Ciel seinen Stock entgegen und betrachtete nochmals sein Spiegelbild. Hervorragend? Sebastian mochte also sein jetziges Outfit? War er etwa eine Augenweide für seinen treuen Butler, oder wie durfte er dieses Kompliment verstehen? Sebastian betrachtete Ciel noch eine Weile, ehe er sich selbst zur Besinnung rief. "Du entschuldigst mich?" murmelte der Schwarzhaarige und verließ das Schlafgemach, um sich nun selbst umziehen zu können. Außerdem müsse Tanaka noch informiert werden, damit die Kutsche vorgefahren wurde. Einerseits freute er sich schon auf den baldigen Abend, doch irgendwie hatte er ein ungutes Gefühl bei dieser so plötzlichen Einladung. Sein junger Herr wurde nicht einfach so ohne triftigen Grund eingeladen, oder? Ciel dachte ähnlich im diesen Punkt und ihn beschlich auch das ungute Gefühl, dass dieser Ball einige Konsequenzen mit sich ziehen würde. Natürlich war Sebastian an seiner Seite, aber das Siegel in seinem rechten Auge existierte nicht mehr. Außerdem konnte sein Butler seine Augen nicht überall haben, auch wenn sich der Ältere um sein Wohlbefinden sorgte. Ein leises Seufzen entwich den Lippen des Jüngeren, ehe er seinen Kopf bestimmend schüttelte, um diese lästigen Gedanken zu vertreiben. Vermutlich machte er sich grundlose Sorgen und suchte nur Ausreden, um nicht zum Ball zu müssen, oder? Nach wenigen Minuten wendete er sich von seinem Spiegelbild ab und verließ sein Schlafgemach, um zur Lobby zu laufen. Sebastian wartete sicherlich schon, oder? Ja, er behielt Recht, als er seinen Butler am Fuße der Treppe stehen sah, welcher sich leicht vor ihm verbeugte. Die blauen Augen glitten über den schwarzen Anzug, fuhren die sichtbaren Konturen nach, ehe er das weiße Hemd betrachtete, um dessen Kragen eine rote Krawatte befestigt worden war. Als Ciel jedoch zu dem Gesicht des Schwarzhaarigen aufblickte, konnte er eine schlichte Brille erkennen, die dem Gesicht ein gewisses Etwas verlieh. Warum? Sebastian sollte diese Brille abnehmen, sonst zog er nur wieder neugierige Blicke von aufdringlichen Frauen auf sich. Auf so etwas konnte der junge Graf nun wirklich verzichten. Eine, in schwarz behandschuhte, Hand erhob sich und wartete darauf, dass sie von Ciel ergriffen wurde. Nur mit langsamen Schritten stieg der junge Herr die Stufen hinab, ehe er die dargebotene Hand ergreifen und die letzten Stufen mit der Hilfe des Älteren überwinden konnte. "Was soll diese Brille?" wollte Ciel wissen und deutete auf das Gestell auf Sebastian's Nase. Der Schwarzhaarige neigte seinen Kopf ein wenig, da ihm diese Frage schon ein wenig überraschte. "Gefällt sie dir nicht? Ich hörte, Männer mit einer schlichten Brille wirken intelligent und außerdem sehr anziehend" rechtfertigte sich Sebastian und sah seinen jungen Herren noch immer sehr überrascht an. "Intelligent und anziehend?" stellte Ciel in Frage und deutete mit seinem Zeigefinger an, dass sein Butler sich ihm nähern sollte. Sebastian beugte sich noch immer überrascht zu seinem jungen Herren hinab, um mit ihm auf gleicher Augenhöhe zu kommen, ehe ihm die Brille abgenommen wurde. Warum? Wollte Ciel etwa nicht, dass er diese Ausstrahlung erwirken konnte? War sein junger Herr gar eifersüchtig auf die Blicke der unzähligen Frauen, welche ihn schmachtend betrachten würden? Dieser kurze Gedanke ließ ihn schmunzeln, ehe die murrende Stimme Ciel's ihn wieder in die Realität holte. "Lass den Unsinn, Sebastian und versuche dich im Hintergrund zu halten". Im Hintergrund? Also dachte Ciel auch über mögliche Vorfälle nach, die sich möglicherweise ereignen könnten? Ja, er würde wachsam bleiben und seinen jungen Herren beschützen. "Yes, my Lord" erwiderte Sebastian und geleitete den Jüngeren zur Türe, öffnete sie und stieg mit Ciel die wenigen Stufen hinab. Die Kutsche stand schon bereit zur Abreise, weswegen der Ältere die Türe der Kutsche öffnete und seinem jungen Herren beim Einsteigen half. Hinter sich schloss er die Tür, setzte sich gegenüber von Ciel hin und gab Tanaka das Zeichen, dass er losfahren dürfe. Die Fahrt würde zwei lange Stunden dauern, eine sehr lange Zeit, welche Sebastian jedoch nutzen würde, um Ciel wieder etwas näher zu kommen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)